sicherheit.

DSC_0039Ich bekomme in den letzten Tagen viele Nachrichten aus der Heimat. Ich wünschte, niemand müsste sich um meine Sicherheit sorgen und eigentlich ist das auch wirklich nicht notwendig, aber ich verstehe natürlich, dass es schwieriger ist, nur auf der Basis von Medienberichten und aus einer großen Entfernung die Lage einzuschätzen. Ich kann hier sicherlich auch nicht jede Strömung und alle möglichen Gefahren einhundertprozentig richtig bewerten. Aber bei einem könnt ihr euch sicher sein: Ich versuche, mich aus allem rauszuhalten aus dem ich mich raushalten kann. Nicht, weil ich keine Meinung dazu habe, wobei ich ganz ehrlich sagen muss, dass es schwerer zu überblicken ist, was thematisiert wird, als es die Medien Glauben machen, sondern weil ich mich in keine ungewisse Gefahr bringen möchte. Selbst friedliche Demonstrationen in Form von Sitz- und Hungerstreiks können gewaltsam von der Polizei aufgelöst werden.

Man kann sich aber trotzdem von jeglichen Demonstrationen relativ gut fern halten. So gut, wie es eben geht, wenn man im Stadtzentrum lebt und somit die Proteste teilweise unmittelbar vor der Haustür hat. Die Auswirkungen von Tränengas gibt es da inklusive. Mittlerweile habe ich aber herausgefunden, dass die Polizei eigentlich immer recht schnell spitz bekommt, wann wo etwas stattfindet. Da sie sich rechtzeitig mit Wasserwerfern und Tränengaskanonen vorbereitet kann man sehr gut abschätzen, ob es sicher ist, sich zu bewegen. Davon abgesehen habe ich seit Ende der letzten Woche keine gewaltsamen Proteste mehr erlebt, die Lage scheint sich also zumindest oberflächlich etwas zu entspannen. Aber keine Sorge, ich werde mich dennoch aufmerksam durch die Stadt bewegen!DSC_0344

Was gibt es sonst noch zu dem Thema zu sagen?

Ich bin mittlerweile bei der deutschen Botschaft hier in Ankara registriert. Dort ist also bekannt, dass ich mich in Ankara befinde und ich werde regelmäßig eine Bestätigungsmail erhalten, ob ich mich noch hier befinde. Das heißt, wenn die Lage zu gefährlich werden könnte, dann werde ich informiert und mich in ein Flugzeug setzen. Ich bin froh, dass ich das kann, hoffe aber, dass ich hier bleiben kann. Denn abseits von Protesten und Konflikten lebe ich in einem wahnsinnig schönen Land mit unfassbar netten Menschen!

Und da ich gemäß einem bekannten Sprichwort nicht rosten möchte werde ich nicht rasten sondern das kommende Wochenende in Kappadokien verbringen. Dies ist dann wieder eine organisierte Reise mit anderen ERASMUS-Studenten, diesmal mit mehr Kultur als in Olympos.

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